Als freiberuflicher Künstler und Unternehmer kenne ich die Höhen und Tiefen des Managements aus eigener Erfahrung. Meine Rolle als Interviewmoderatorin , die zwischen den Zeilen hört, hat mir jedoch eine einzigartige Perspektive eröffnet: In zahlreichen Gesprächen mit CEOs , globalen Künstlern , Spitzensportlern , Unternehmern und Entscheidungsträgern gelingt es mir immer wieder, hinter die Fassade zu blicken – dorthin, wo wahre Führung entsteht.
Und dabei habe ich eine zentrale Wahrheit erkannt:
Selbst die besten Führungskräfte haben Momente, in denen sie ans Aufgeben denken.
Führung ist kein Zustand – sie ist ein kontinuierlicher Prozess
Von außen wirken Top-Führungskräfte oft unerschütterlich: strategisch brillant, selbstbewusst, mit klarer Vision. Doch im persönlichen Gespräch zeigen sich andere Facetten – Zweifel, Überforderung, das Ringen mit der eigenen Rolle .
Fast alle Top-Führungskräfte, mit denen ich gesprochen habe, haben Phasen durchgemacht, in denen sie sich überfordert fühlten – und ernsthaft über einen Rückzug nachdachten.
Die Auslöser?
Der ständige Druck. Die Last der Verantwortung. Finanzielle Sorgen. Überwältigende Dimensionen. Und immer wieder die existenzielle Frage:
„Warum tue ich mir das an?“
Die Macht der Krisen: Wendepunkte, die alles verändern
Was mich am meisten beeindruckt hat:
Viele bezeichneten diese Tiefpunkte als entscheidende Wendepunkte in ihrer Karriere .
Es waren genau diese Momente der Verletzlichkeit, die zu Katalysatoren für Wachstum, eine tiefere Verbindung zu ihren Grundüberzeugungen und eine neue Klarheit ihrer übergeordneten Vision wurden. Manche betrachteten diese Phasen sogar als unverzichtbaren Teil ihrer persönlichen Entwicklung .
Die Stärke liegt in der Anerkennung der Niederlage – als Moment tiefer Reflexion und wahrer Transformation. Eine Chance, alte Muster zu hinterfragen und neue Kraft für die nächste Phase zu schöpfen.
Was ich aus all diesen Gesprächen mitgenommen habe:
Führungsstärke zeigt sich nicht in der Abwesenheit von Krisen, sondern darin, wie wir mit ihnen umgehen.
Wahre Größe zeigt sich im Voranschreiten
Scheitern ist kein Stigma. Es ist Teil der Reise.
Wer diese Phasen nutzt, um innezuhalten, umzudenken und mutig weiterzugehen, wächst nicht nur beruflich – sondern auch persönlich.