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Wenn die Rolle plötzlich zu groß erscheint – Erkenntnisse aus 50 Interviews mit Top-Führungskräften

When the Role Suddenly Feels a Size Too Big – Insights from 50 Interviews with Top Leaders

Der Übergang in eine Führungsposition verläuft selten reibungslos.

Viele der von mir interviewten Personen – CEOs, Spitzensportler, erfolgreiche Künstler, Unternehmer, Vorstandsmitglieder – beschrieben den Moment, als sie in die oberste Liga aufstiegen, als überwältigend. Obwohl sie mit beeindruckendem Können und Weitblick die Karriereleiter erklommen hatten, waren sie von der enormen Verantwortung, dem Tempo, der Komplexität und der emotionalen Belastung, die mit dieser Position einhergingen, völlig überrascht.
Dabei spielte es keine Rolle, ob ihre Organisation 50, 500 oder 5.000 Mitarbeiter hatte – sie alle kannten den Moment, in dem sich die Führung plötzlich viel zu groß anfühlte.

Denn nicht nur die Verantwortung verändert sich – die gesamte Realität verschiebt sich.

Plötzlich geht es nicht mehr darum, ein sechsstelliges Budget zu verwalten – sondern darum, Entscheidungen zu treffen, die Millionen bewegen.
Wo man sich flache Hierarchien vorgestellt hätte, sind sie nun gezwungen, mehrere Führungsebenen aufzubauen, nur um die Organisationsstruktur aufrechtzuerhalten.
Während ein Social-Media-Beitrag früher nur wenige Hundert Menschen erreichte, erzeugt heute ein einziger Satz Millionen von Aufrufen – analysiert, kritisiert, gelobt oder hinterfragt – mit Auswirkungen, die das Unternehmen wochenlang beeinflussen können.
Und dann ist da noch die Last der Entscheidungen.

Was viele ebenfalls erlebten: die scheinbar endlose Kette von Entscheidungsmomenten.
Es sind nicht mehr drei oder vier Teammitglieder, die Feedback oder Anweisungen suchen – es ist die gesamte Organisation.
Was früher in einem schnellen Austausch gelöst wurde, entwickelt sich heute zu einem ständigen Strom von Anfragen, Kompromissen und Erwartungen. Nicht nur von einem kleinen Team, sondern von der gesamten Belegschaft – manchmal sogar von Stakeholdern, Partnern oder der Öffentlichkeit.
Jedes Wort, jede Bewegung, jede Verzögerung hat Konsequenzen.
Und wer versucht, alles selbst zu bewältigen, wird zwangsläufig zum Flaschenhals – oft unbeabsichtigt, aber durchaus real.
Und wer das nicht rechtzeitig erkennt, wird von der Rolle irgendwann überrollt.

Führung heißt auch: Loslassen – und zwar radikal.

Eine wichtige Erkenntnis, die viele der Befragten teilten: Delegieren ist keine Option – es ist eine Überlebensstrategie.
Und seine Ausführung trennt die Schafe von den Böcken.
Wer glaubt, dass Delegieren lediglich „Arbeit abladen“ bedeutet, ist auf der Verliererseite.
Delegation bedeutet die bewusste Übertragung von Entscheidungsbefugnissen.
Nur wer echte Verantwortung abgibt, bleibt führungsfähig. Und noch wichtiger:
Nur wer Entscheidungen nicht nur trifft, sondern ihnen auch unmittelbar klare Anweisungen gibt, kann wirklich etwas bewirken.

„Eine Entscheidung ohne unmittelbaren, konkreten Auftrag ist keine Entscheidung – es ist Wunschdenken.“

Dieser Grundsatz zog sich wie ein roter Faden durch viele Gespräche.
Denn während abstrakte Lösungen auf dem Papier gut aussehen, führen sie in der Realität zu Unsicherheit, Verzögerungen und Frustration in den Teams.

Führung – das ist der gemeinsame Nenner aller Interviews – ist kein statischer Zustand.
Es ist ein kontinuierlicher Veränderungsprozess.
Und manchmal kommt es Ihnen so vor, als wäre die Rolle größer, als Sie selbst es für richtig halten.
Aber genau hier beginnt Wachstum – persönlich, strategisch, unternehmerisch.

Am weitesten entwickelt – innerhalb der Rolle, durch die Rolle und oft weit über sich selbst hinaus.

Um besser damit klarzukommen, suchen viele nach Beratung – oder, um den modernen Begriff zu verwenden, nach Coaching.
Sie umgeben sich mit starken Persönlichkeiten, lernen blitzschnell, setzen gnadenlos Prioritäten – und wachsen mit jeder neuen Herausforderung.
Manche nutzen Hilfsmittel wie die Alter-Ego-Methode, um schnell geistige Klarheit und Konzentration zu erlangen.
Sie schaffen bewusst Entscheidungsroutinen, klare Verantwortlichkeitsstrukturen und arbeiten eng mit internen Sparringspartnern zusammen.

Mein Fazit nach Jahren zwischen Bühne, Business und Vorstandsetage:
Bei Führung geht es nicht darum, in eine Rolle zu passen – es geht darum, in die nächste hineinzuwachsen. Und zwar schnell – denn die Zeit ist knapp.
Und die Verantwortung fühlt sich nicht nur manchmal zu groß an – sie fühlt sich die meiste Zeit zu groß an.

Nicht weil Sie zu klein sind – sondern weil die Verantwortung größer ist, als Sie jemals gedacht haben.
Und genau darin liegt die wahre Chance: über sich selbst hinauszuwachsen.
Schnell. Echt. Wirkungsvoll.


𝑭𝒍𝒂𝒔𝒉⚡️𝑻𝒂𝒍𝒌 – Eine Interviewreihe, mit spannenden Persönlichkeiten, die ihre einzigartigen Geschichten, Erfahrungen und Visionen mit uns teilen.